EFD gewährt einen weiteren Ablasshandel

FDP fordert schärferes Börsengesetz zum Schutz von gesunden Unternehmen

 

Seit langem fordert die FDP eine Verschärfung des Börsengesetzes. Der Bundesrat wälzt bereits seit einem Jahr Vorschläge für die Revision – geschehen ist immer noch nichts. Die FDP hat in einem Vorstoss vom Bundesrat mehr Tempo verlangt. Ein gestern bekannt gewordener Deal zwischen EFD und dem Financier Giorgio Behr zeigt nun, wie wichtig rasches Handeln ist. Behr zahlte eine Million Franken Genugtuung, damit das Verfahren gegen ihn eingestellt wird. Mit dieser Zahlung wird das Börsengesetz ad absurdum geführt. Geschädigt werden ehrliche Aktionäre und die Mitarbeiter der angegriffenen Firmen. Der Ablasshandel wird zu Nachahmern führen, was gut geführte Schweizer Unternehmen und den Ruf des Wirtschaftsstandorts bedroht.

 

Giorgio Behr zahlt wegen Verletzung der Offenlegungspflicht bei der Übernahme von SIA-Abrasives 1 Mio. Franken. Das ist die Folge einer seit 2008 andauernden Untersuchung. Behr hatte Aktien des Unternehmens verdeckt gekauft, um so ohne Offenlegung ein für die Übernahme genügend grosses Aktienpaket aufzubauen. Der Übernahmeversuch scheiterte, doch Behr konnte sein Aktienpaket mit grossem Gewinn verkaufen.

 

Die FDP hat in der diesjährigen Sondersession folgende Verschärfungen des Börsengesetzes verlangt:

1. Rasche und griffige Massnahmen bei einer Verletzung der Offenlegungspflicht: Die FINMA soll umgehend und einschneidend bei einem widerrechtlich erfolgenden Übernahmeversuch reagieren können. Dafür soll sie eine Stimmrechtssuspendierung sowie ein Zukaufsverbot verfügen können. Den von Investoren widerrechtlich erzielten Gewinn soll sie einziehen können.

2. Straffung des Instanzenzugs: Das EFD war bei der juristischen Behandlung solcher Fälle überfordert. Neu soll dafür die Bundesanwaltschaft bzw. das Bundesverwaltungsgericht zuständig sein.

 

Motion der FDP-Liberale Fraktion (11.3341) „Börsengesetz. Verletzungen der Offenlegungsvorschriften bekämpfen“: http://www.parlament.ch/d/suche/seiten/geschaefte.aspx?gesch_id=20113341

 

Kontakte:

Nationalrat Fulvio Pelli, Präsident FDP.Die Liberalen, 079 230 02 03

Noé Blancpain, Kommunikationschef, 078 748 61 63

Philippe Miauton, Pressesprecher, 079 277 68 41