Bundesrat folgt FDP: OECD-Standard bei Doppelbesteuerungsabkommen

Finanzplatz ist auf rasche Anpassung bereits bestehender Abkommen angewiesen

Der Schweizer Finanzplatz muss möglichst rasch mit international gültigen Geldwäschereirichtlinien GAFI (Groupe d'Action financière) konform werden, ohne dass Schweizer Rechtsgrundsätze verletzt werden. Die FDP begrüsst, dass der Bundesrat heute einer Motion von FDP-Nationalrat Ruedi Noser gefolgt ist. Damit werden bereits bestehende Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) einseitig an den heute geltenden OECD-Amtshilfestandard angepasst – seit 2009 sind es bereits 45 revidierte oder abgeschlossene DBA oder Steuerinformationsabkommen. Ausgenommen sind DBA wie jenes mit Italien, bei welchen die Schweiz Gegenforderungen stellt.

Um die Peer Review im Global Forum zu bestehen, welche für die GAFI-Konformität des Schweizer Finanzplatzes zentral ist, muss ein signifikanter Teil der DBA an den geltenden OECD-Standard angepasst werden. Für die Schweiz mit ihrer grossen Zahl solcher Abkommen nimmt die Anpassung viel Zeit in Anspruch – zu viel.

Schweiz muss Peer Review rasch erfüllen können

Denn eine Ratifizierung der OECD-/Europarats-Konvention über gegenseitige Verwaltungshilfe in Steuersachen löst das zeitliche Problem nicht. Die Konvention sieht eine Rückwirkung von drei Jahren vor – ohne Verletzung wichtiger Rechtsgrundsätze kann die Schweiz das Übereinkommen erst in drei Jahren, respektive drei Jahre nach Ankündigung der Ratifizierung in Kraft treten lassen. Eine Erfüllung der Voraussetzungen der Peer Review ist somit kaum gegeben.

Bundesgesetz für alle geltenden DBA einführen

Die Motion eröffnet einen rascheren und effizienteren Weg: Über ein Bundesgesetz kann der heute international gültige Amtshilfestandard einseitig auf all jene Länder angewendet werden, bei denen die Schweiz keine Gegenforderungen stellt. Durch die Ausarbeitung eines entsprechenden Gesetzesartikels für diejenigen Doppelbesteuerungsabkommen, die noch nicht dem Standard angepasst wurden, kann der Prozess der Peer Review beschleunigt werden. Das ist zentral für die Finanzunternehmen sowie die zahlreichen Arbeitsplätze im hiesigen Finanzsektor – aus Liebe zur Schweiz.

Kontakt:

Nationalrat Philipp Müller, Präsident FDP.Die Liberalen, 079 330 20 79

Nationalrat Ruedi Noser, 079 500 70 44

Nationalrat Fulvio Pelli, 079 230 02 03

Nationalrat Christian Lüscher, 079 355 37 52

Pia Guggenbühl, Kommunikationschefin, 079 566 60 10

Aurélie Haenni, Pressesprecherin Romandie, 079 315 78 48