Anpassung von Doppelbesteuerungsabkommen: Keine Nacht-und-Nebel-Aktion

Gefährliche Überreaktion von Bundesrätin Widmer-Schlumpf

 

 

Bundesrätin Widmer-Schlumpf hat der Wirtschafts- und Abgabenkommission des Nationalrats (WAK-N) Änderungen für bereits abgeschlossene und noch abzuschliessende Doppelbesteuerungsabkommen vorgelegt. Einzig wegen der Möglichkeit eines zu erwartenden kritischen Länderberichts will der Bundesrat die Abkommen ändern, bevor diese überhaupt eine Anwendungspraxis haben. Solche Nacht-und-Nebel-Aktionen lehnt die FDP.Die Liberalen ab. Sie kritisiert den verfrühten und unnötigen Druck von einem OECD-Gremium auf die Schweiz ebenso wie die gefährliche Überreaktion von Bundesrätin Widmer-Schlumpf.

 

Die FDP fordert die Konzentration des Finanzplatzes auf versteuerte Gelder. Sie steht hinter den Doppelbesteuerungsabkommen, welche für den Werkplatz und den Finanzplatz wichtig sind. Abgelehnt werden aber ‚Fishing Expeditions‘ oder Gruppenanfragen ausländischer Steuerämter, das heisst das Einholen von Bankkundendaten ohne ausreichende Informationsgrundlage. Das OECD-Musterabkommen verlangt von der Schweiz weder die Zulassung von Fishing Expeditions noch Gruppenanfragen.

 

Für die FDP ist klar: Bei einem begründeten Amtshilfegesuch einer ausländischen Behörde ist weiterhin der Name des Kunden sowie die konkrete Identifizierung der Bank vorzulegen. Technische Fragen bezüglich der Auslegung des OECD-Musterabkommens sind auf technischer Ebene zu lösen. Wegen einer unzutreffenden, auf jeden Fall verfrühten Kritik eines Gremiums der OECD darf nicht in einer Nacht-und-Nebel-Aktion der Text bereits abgeschlossener Abkommen abgeändert werden. Im März will die FDP in der zuständigen Kommission auf einer sauberen Basis die Frage, behandeln. Denn in der Ruhe liegt die Kraft.

 

Kontakte:

Nationalrat Fulvio Pelli, Präsident FDP.Die Liberalen, 079 230 02 03

Nationalrat Philipp Müller, Nationalrat, 079 330 20 79

Nationalrat Charles Favre, 079 621 08 93

Noé Blancpain, Kommunikationschef, 078 748 61 63

Philippe Miauton, Pressesprecher, 079 277 68 41