Bundesrat und Nationalrat sind der Deutschen Regierung gefolgt und haben den Atomausstieg im Grundsatz beschlossen. Der Ständerat wird in der Herbstsession, im Vorfeld der Wahlen, darüber beschliessen. Eine rein sachliche Debatte ist darum kaum zu erwarten. Trotzdem ist zu hoffen, dass die Konsequenzen eines Ausstiegsentscheides und konkrete Vorstellungen, woher der ausfallende Strom kommen soll, seriöser und breiter als bisher diskutiert werden. Zum Vergleich mit unserem nördlichen Nachbarn: Der Anteil erneuerbarer Stromproduktion ist dank der Wasserkraft in der Schweiz etwa fünfmal so gross wie in Deutschland. Umgekehrt will Deutschland aus gut 20% Kernenergie aussteigen, die Schweiz aber aus 40%. Unsere Nachbarn ersetzen ihren Produktionsausfall durch zusätzliche Importe aus Frankreich, Polen und Tschechien. Bis 2015 sollen zehn Kohlekraftwerke, die im Bau sind, die bis dann entstandene Lücke füllen. Tatsache ist, dass die zwei grössten bestehenden deutschen Braunkohlekraftwerke so viel CO2 produzieren, wie die ganze Schweiz. Und dass der pro Kopf- Ausstoss doppelt so hoch ist wie bei uns. Entsprechend steigen die Risiken der Klimaänderung, auch in der Schweiz. Kann das unser Weg sein? Für mich nicht.