Mit ihrer radikalen Initiative, untermauert von moralisierenden Argumenten, gibt die Juso vor, dass spekulative Geschäfte an internationalen Terminbörsen Nahrungsmittelpreise in den von Hunger betroffenen Ländern in die Höhe treiben. Wissenschaftliche Studien haben aber gerade diesen Zusammenhang widerlegt: Investitionen in Nahrungsmittel haben kaum, wenn aber dann leicht stabilisierende Auswirkungen auf die Preise lokaler Märkte. Produzenten von Nahrungsmitteln sind nämlich auf Termingeschäfte angewiesen, um ihre zukünftigen Erträge aus der Produktion abzusichern. Obschon der Initiativtext vorsieht, solche Geschäfte vom Verbot auszunehmen, würde dies ein Bürokratieungeheuer heraufbeschwören, denn: jeder einzelne Vertrag müsste durch eine neu zu schaffende, staatliche Aufsichtsbehörde kontrolliert werden. Sei dem nicht genug, würden Unternehmen aus dem bedeutenden Rohstoffhandelsbereich ins Ausland abwandern. Nicht minder als 3,9 % unsers Bruttoinlandproduktes, viel Arbeitsplätze und wichtige Steuereinnahmen gingen im Nichts auf.
Werfen Sie deshalb am 28. Februar – ohne schlechtes Gewissen! – ein überzeugtes Nein in die Urne und erteilen sie dieser realitätsfremden, aber folgenschweren Vorlage eine Absage!