Die Zukunft für unsere Energieversorgung gestalten.

 

geschrieben von Peter Flück, Nationalrat BE

Die Gestaltung unserer Energieversorgung wird für die Zukunft unseres Landes entscheidend sein. Ich bin überzeugt: Nur eine Schweiz, die ihre Abhängigkeit von Erdöl und Erdgas reduziert und weniger Energie und Strom braucht, wird auch in der Zukunft erfolgreich sein. Wir müssen deshalb neue Wege finden, um unsere Effizienz deutlich zu verbessern, und wir müssen neue und erneuerbare Energiequellen weiterentwickeln, um Energie sauber und CO2-arm zu produzieren.

 

 

 

Wir müssen aber auch neue Wege in der politischen Zusammenarbeit finden. Es nützt nichts, wenn wir uns mit den gleichen Argumenten immer wieder im Kreis drehen. So kommen wir zu keinen Lösungen. Die FDP erarbeitet zurzeit Szenarien zur Energieversorgung ohne Kernkraftwerke. In einer weiteren Phase müssen auch Gespräche über die Parteigrenzen hinaus geführt werden. Als neuen Weg der politischen Zusammenarbeit habe ich den Runden Tisch zu Energie im Grossen Rat des Kantons Bern ins Leben gerufen.

 

Abhängigkeit von Erdölimporten reduzieren

 

Mit jährlichen Einfuhren von rund 12 Millionen Tonnen bilden die Erdölimporte das mengenmässig bedeutendste Standbein unserer Energieversorgung. Würden Ölprodukte von einem Tag auf den anderen ausfallen, bzw. im Preis massiv steigen, hätte dies zweifellos negative Folgen für Wirtschaft und Konsumenten. Aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass wir hier ein realistisches Ziel brauchen: 4 Millionen Tonnen weniger Erdölimporte in 10 Jahren. Das können wir erreichen, indem wir unsere Gebäude energetisch sanieren. Damit leisten wir auch einen wichtigen Beitrag für den Schutz des Klimas, weil wir mit diesen Sanierungen die CO2-Emissionen reduzieren.

 

Mehr Investitionen und weniger Bürokratie

 

Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir mehr Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Dank weniger Bürokratie, mehr Forschung und Innovation. Oft werden energetische Sanierungsmassnahmen bei Altbauten durch komplizierte Baugesetze, eine umständliche und teure Bewilligungspraxis, Denkmalschutz und Raumplanungsvorschriften be- oder gar verhindert. Bürokratische Hemmnisse im Bereich der Gebäudesanierung müssen abgebaut, Behördenstruktur und Planungsverfahren gestrafft werden. Gleichzeitig müssen wir uns von der 40 Jährigen Illusion befreien, dass Strom für immer billig bleibt.

 

Zu meinem zweiten Ziel, der Versorgungssicherheit mit Energie und Elektrizität, werde ich in meinem nächsten Blogeintrag schreiben. Ich gehe davon aus, dass eine wachsende Bevölkerung, steigende Wohnfläche pro Bewohner und der Ersatz fossiler Energie durch Strom beim Heizen und im Verkehr, den Stromkonsum weiter ansteigen lassen. Deshalb stellt sich die Frage, wie wir die Versorgungssicherheit mit Strom gewährleisten, ohne dass wir die bestehenden Kernkraftwerke durch neue ersetzen.