Sie haben den Zweck, mit einem Pauschal-Ablass endlich reinen Tisch zu machen mit den Sünden der Vergangenheit und in Zukunft der Sauerei und den Lausbubentrickli mit den am Fiskus von befreundeten Handelspartnern in die Schweiz geschmuggelten Schwarzgeldern einen Riegel zu schieben.
Diese Abkommen entsorgen also die Altlasten, schaffen Klarheit für einen gesunden und sauberen Finanzplatz und beenden mit einer guten und fairen Lösung endlich einen elenden Steuerstreit. Kundendaten haben keinen Marktwert mehr, werden also auch nicht mehr gestohlen und angeboten. Ein Modell für die vielen anderen Steuerdeals, die noch anstehen. Eine bessere Alternative ist nicht vorhanden.
Ich habe darum auch nie die Argumente der Gegner dieser Abkommen verstehen können. Einmal mehr kommen sie von der extremen Rechten und Linken: Les extrèmes se touchent. Sind also ideologistisch- populistisch statt lösungsorientiert, also für eine starke Schweiz wichtig.
Witzig an der ganzen Geschichte ist übrigens dies: Nachdem der Deutsche Bundestag mit der Mehrheit der Regierungskoalition dem Abkommen zugestimmt haben wird, kommt die Länderkammer, der Bundesrat, zum Zug. Und zwar am 23. November, zwei Tage vor unserer
Abstimmung! Das ergibt dann folgende Varianten:
Falls die Länderkammer Ja sagt und die Schweiz Nein, ist der Vertrag gescheitert. Falls die Länderkammer Nein sagt und die Schweiz auch, ist eh alles im Eimer. Falls die Länderkammer Ja sagt und die Schweiz auch, ist alles im Butter. Falls nun aber die Länderkammer Nein sagt (was zu erwarten ist) und die Schweiz Ja, müssen die beiden deutschen Parlamente in der Woche vom 26. November eine Einigungskonferenz veranstalten. Ein Grund mehr, Ja zu stimmen.
Die Schweizer Stimmbürger bestimmen also die Agenda der deutschen Politik! Ja: Wir Indianer jagen die Kavallerie in die Stallungen der Forts zurück und freuen uns auf deren nachbarschaftlichen Besuch. Unsere gut gestopften Friedenspfeifen erwarten Sie. Howgh!