Die Zivilluftfahrt ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Infrastruktur sowie ein effizienter Leistungsträger des öffentlichen internationalen Personenverkehrs. Die Luftfahrtinfrastrukturen, namentlich die Landesflughäfen sowie die Regionalflugplätze stellen eine wichtige zusammenhängende Netzwerkinfrastruktur dar. Dessen langfristige Planung muss gut durchdacht und die Finanzierung der Infrastruktur gewährleistet sein. Der von der Luftfahrt erbrachte Cargo-Verkehr ist u.a. für die Exportbranchen wie Pharma-, Uhren- und Schmuckindustrie unverzichtbar. Mehr als 40% des Wertes der Schweizer Exporte verlassen das Land per Flugzeug.
Nach welchen Grundsätzen handeln wir:
Ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltig: In Zukunft werden neue Antriebssysteme und Treibstoffe in der Luftfahrt zum Einsatz gelangen, die bei Klima, Lärm und Energieverbrauch in naher Zukunft wesentliche Verbesserungen erbringen werden.
Privatwirtschaftliche Freiräume: Landes- und Regionalflughäfen wird der grösstmögliche Spielraum gewährt. Deren internationalen Konkurrenzfähigkeit in Bezug auf die Kosten wird gewährleistet. Nationale Interessen der Luftfahrt gehen hierbei vor lokalen Partikularinteressen.
Internationale Offenheit und globale Ausrichtung: Direkte Verbindungen zu globalen Wirtschaftszentren sowie deren Gewährleistung sind für unsere exportorientierte Wirtschaft unerlässlich.
Fortschritt und Technologie: Der Staat setzt die richtigen Rahmenbedingungen fest, damit die Dekarbonisierung der Luftfahrt rasch voranschreiten kann. Hierfür wird das Forschungsfeld «Sustainable Aviation» (SAF) an den Hochschulen unterstützt. Die nationale und internationale Kollaboration über die Hochschulen ist von zentraler Bedeutung für den Fortschritt in der Luftfahrtwissenschaft. Im Bereich der SAF sind die Beimischquoten im internationalen Vergleich zu erfüllen sowie die Produktionsinfrastruktur mit dem Privatsektor als Investor zu forcieren.
Wie wir gemeinsam weiterkommen:
Internationale Flughäfen: Ausreichende Kapazitäten schaffen
Erhalt, Planung, Ausbau und Finanzierung: Es braucht einen langfristigen Plan, wie die Luftfahrt in den kommenden Jahren aussehen soll. Flughäfen und Regionalflugplätze sollten im Hinblick auf die absehbare ansteigende Nachfrage engpassfrei ausgebaut werden können. Die Finanzierung der Infrastruktur muss langfristig gewährleistet sein.
Flexibilisierung: Die Betriebszeiten der internationalen Flughäfen werden optimiert und die Spitzen möglichst geglättet. Ergänzend soll die Business- und General Aviation auf naheliegende bestehende Flugplätze ausgelagert werden können.
Hub-Funktion und internationale Zusammenarbeit: Der Bund anerkennt die Bedeutung eines Luftdrehkreuzes in seinem Hoheitsgebiet an und setzt sich für dessen Entwicklung ein. Schritte hin zu einer international vereinfachten Luftraumstruktur, allen voran das Projekt Single European Sky, sowie einer zeitgemässen Flexibilisierung (mittels der Nutzung von GPS-Technologie) der Luftraumnutzung, werden unterstützt.
Regionalflughäfen
Langfristig denken: Der Erhalt und der Betrieb der Regionalflughäfen muss in deren Funktion als Verbundinfrastrukturen von nationaler Bedeutung sichergestellt werden. Wenn ein Flughafen geschlossen wird, kann er nicht mehr wiedereröffnet werden. Folglich sollten solche endgültigen Entscheide bestens überdacht werden.
Vorhandenes Potenzial nutzen: Regionalflughäfen werden vermehrt als Ausweich-Flughäfen der Landesflughäfen gebraucht. Deren intensivere Nutzung muss zukünftig im Bereich des Personenverkehres ermöglicht und unterstützt werden.
Flugsicherung: Die Flugsicherung fällt in den hoheitlichen Aufgabenbereich. Dessen Kosten müssen vom Staat getragen werden. Die Regionalflughäfen sind auf die staatlichen Leistungen angewiesen, da sie diese Kosten nicht tragen können.
Internationale Konkurrenzfähigkeit und Regulierung
Die internationale Konkurrenzfähigkeit der Landes- und Regionalflughäfen in Bezug auf die Kosten muss gewährleistet sein.
Keine Überregulierung: Ein "Swiss Finish" wird bekämpft und der Spielraum, den die EASA bei der Übernahme internationaler Standards erlässt, wird von den Schweizer Behörden voll ausgeschöpft. Zudem soll die Schweiz das Potenzial von neuen Technologien, bspw. von Drohnen insbesondere in der Logistik, vollständig ausnutzen können. Voreilige Regulierungen sind hierzu nicht zielführend.