Gewisse Ursachen des Kostenanstiegs im Gesundheitswesen sind externer Natur und darum kaum beeinflussbar, wie beispielsweise die demographische Entwicklung, der medizinische Fortschritt und der wachsende Wohlstand. Andere Gründe haben ihren Ursprung in Fehlanreizen und Ineffizienzen innerhalb des Gesundheitssystems. Leider gibt es dagegen kein Wundermittel: Weder die von Links geforderte Verstaatlichung des Systems noch die kürzlich lancierte Initiative für eine künstliche Ausgabenobergrenze liefern taugliche Antworten. Anstatt solcher Scheinlösungen braucht es tiefgreifende Veränderungen in unserem Gesundheitssystem, die auf Qualität, Effizienz und Verantwortung setzen. Ein zentraler Ansatz für die Gewährleistung von Qualität ist mehr Transparenz. Für Patienten ist es nämlich heute unmöglich, die unterschiedlichen Qualitätsniveaus der medizinischen Leistungen zu beurteilen. Mit mehr Transparenz werden sich die Wahlfreiheit der Patienten und die Qualität der Leistungen gegenseitig verstärken.
Strukturelle Fehlanreize beseitigen und auf demografische Entwicklungen reagieren
Damit das zweite Kernelement unseres Massnahmenpaketes – die Effizienz – umgesetzt werden kann, müssen die strukturellen Probleme im Gesundheitswesen endlich angepackt werden. Fehlanreize verursachen ein Mengenwachstum der Leistungen und unverhältnismässige Investitionen in überdimensionierte Infrastrukturen. Die Verantwortlichkeiten zwischen Akteuren sind oft unklar oder sogar widersprüchlich. Zudem führen die heutigen Finanzierungs- und Tarifierungssysteme zu weiteren Fehlanreizen. Ebenfalls muss die Verantwortung im System gestärkt werden, indem man sich auf den Kernbereich der Solidarität zurückbesinnt. So sollen die Patientinnen und Patienten am Entscheidungsprozess bezüglich der Behandlungen eine aktivere Rolle einnehmen. Ihre finanzielle Beteiligung ist an die Kostenentwicklung anzupassen. Und schliesslich macht die Demographie ein Neudenken der Finanzierung unerlässlich, denn immer weniger junge, gesunde Menschen finanzieren immer mehr ältere Menschen mit erhöhtem medizinischem Bedarf. Darum braucht es neue Ansätze wie ein Pflege- oder Gesundheitskonto. Für schwere Eingriffe, chronisch Kranke und bedürftige Menschen muss weiterhin ein Auffangnetz bestehen.
Die FDP präsentiert in ihrem neusten Positionspapier konkrete Forderungen für neuen Schwung im Schweizer Gesundheitswesen.
FDP.Die Liberalen. Gemeinsam weiterkommen.