Bundesrat Beat Jans möchte, dass Schweizerinnen und Schweizer künftig keine Kinder mehr im Ausland adoptieren dürfen. Er will damit Missbräuche bekämpfen. Doch der Justizminister begeht einen Fehler: Während unbestritten ist, dass jeglicher Missbrauch bekämpft werden muss, verbaut er mit einem generellen Verbot Tausenden von Kindern die Chance auf ein besseres Leben und liebevolle Eltern in der Schweiz.
Bei betroffenen Familien und Institutionen herrscht seit der Ankündigung grosse Ungewissheit. Weil internationale Adoptionen oft mehrere Jahre dauern führt die vom Justizminister ausgelöste Verunsicherung bereits heute zu einem faktischen Moratorium von Adoptionen. Es ist deshalb wichtig, dass das angekündigte Verbot schnellstmöglich zurückgenommen wird.
FDP-Motion gegen das Verbot
Die FDP-Vertreter in der Rechtskommission des Nationalrates haben letzte Woche mit einer Motion reagiert. Sie fordern den SP-Magistraten auf, das Verbot sofort zu stoppen. Die Fehler der Vergangenheit dürfen nicht dazu führen, dass internationale Adoptionen vollständig abgeschafft werden. Ebenso wenig dürfen sie dazu führen, dass aus teils ideologischen Gründen versucht wird, ein generelles Misstrauen gegenüber Menschen zu schüren, die bereits ein Kind adoptiert haben.
Die FDP setzt sich für ethisch einwandfreie und transparente Adoptionsverfahren ein. Ein generelles Verbot lehnen wir jedoch entschieden ab.