Die AHV hat ein strukturelles Problem. Höhere Steuern sind keine nachhaltige Lösung.
Unsere AHV steht vor dem Bankrott: Aufgrund des demografischen Wandels und der höheren Lebenserwartung rutscht die AHV immer mehr in rote Zahlen. Heute beziehen wir 8 Jahre länger eine AHV-Rente als zur Einführung der AHV. Während damals noch sechs Personen eine Rente finanzierten, sind es heute nur noch drei. Die Pensionierung der Babyboomer-Generation wird dieses drastische Missverhältnis zwischen Einzahlenden und Beziehenden weiter verschärfen – unser System ist nicht auf diesen Wandel ausgelegt. Offizielle Berechnungen des Bundes zeigen: Der AHV-Fonds schrumpft von heute plus 50 Milliarden auf minus 80 Milliarden im Jahr 2050 (vgl. Grafik). Die Lügenmärchen der Gewerkschaften, dass die AHV kein Finanzierungsproblem habe, sind faktisch falsch.
AHV nachhaltig sanieren – Generationengerechtigkeit stärken
Die Verknüpfung mit der Lebenserwartung ist die nachhaltigste und effektivste Lösung, um unser Altersvorsorgesystem zu retten. Rentenkürzungen, Schulden oder höhere Steuern wollen wir nicht. Eine nachhaltige Sicherung der AHV schulden wir insbesondere zukünftigen Generationen. Ein funktionierender Generationenvertrag und eine nachhaltig gesicherte Altersvorsorge sind wesentliche Grundlagen für das Leben und Altern. Nicht nur in der Schweiz. Die Demografie ist weltweit eine Herausforderung. Die meisten OECD-Länder haben deshalb bereits auf die demografischen Entwicklungen reagiert und das Rentenalter entsprechend nach oben angepasst oder sind daran.
Fachkräftemangel bekämpfen
Ältere Personen sind länger arbeitslos, wenn sie ihren Job verlieren. Deshalb ist es wichtig, das Rentenalter zu flexibilisieren und so den Druck auf das Alter zu reduzieren. Für über 55-Jährige wird es leichter, wieder in das Arbeitsleben zurückzukehren und sich beruflich weiterzuentwickeln. Dies schafft Chancen für eine bessere Arbeitsmarktintegration und den Schutz vor Arbeitslosigkeit im fortgeschrittenen Berufsleben. Durch eine Flexibilisierung des Rentenalters können erfahrene Arbeitskräfte ihr Wissen und ihre Expertise wunschgemäss an neue Generationen weitergeben. Damit leistet die Renteninitiative einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Durch die längere Arbeitszeit stehen der Schweiz mehr inländische Arbeitskräfte zur Verfügung und Arbeitgeber müssen weniger Personen im Ausland rekrutieren. Dadurch verringert sich die Zuwanderung um bis zu 23 Prozent.
Die Renteninitiative nimmt ausserdem Rücksicht auf körperlich anstrengende Berufe, indem sie branchenspezifische Lösungen weiterhin ermöglicht. Sie setzt damit ein wichtiges Zeichen für soziale Gerechtigkeit und bietet Schutz und Unterstützung für Arbeitnehmende in physisch anspruchsvollen Berufen.