Es sind schwere Entscheide, die dieser Tage in Spitälern wahrscheinlich gefällt werden müssen. Für einige Covid-Patienten gibt es noch ein Bett auf der Intensivstation, andere müssen verzichten. Solche Triagen dürfen nicht vorkommen. Dies geht nur, wenn jede und jeder von uns sofort alles unternimmt, um die Spitaleintritte so tief wie möglich zu halten. Aus diesem Grund ist es wichtiger denn je, sich impfen zu lassen, möglichst viele Auffrischungsdosen zu verabreichen und die Hygienevorschriften einzuhalten. Die heutige Entscheidung des Bundesrates, den Kantonen mehr als 2500 Soldaten zur Verfügung zu stellen, ist zu begrüssen, da sie den Kantonen zusätzliche Unterstützung ermöglicht.
Keine Benachteiligung von Geimpften
Die FDP stützt den Entscheid des Bundesrates, die Schutzmassnahmen zu verstärken. Zusätzlich sollten alle Einrichtungen, wo eine Maskenpflicht gilt, die Möglichkeit zur Einführung von 2G erhalten – im Gegenzug für die Aufhebung der Maskenpflicht. Insbesondere Arbeitsplätze, Restaurants, die Fitnessbranche, kulturelle Einrichtungen aber auch weitere Unternehmen unabhängig von der Branche sollen entscheiden können, ob sie 2G einführen wollen oder nicht. Wird 2G eingeführt, kann die Maskenpflicht freiwillig aufgehoben werden. Geimpfte dürfen auf keinen Fall wegen einer Minderheit von Impfverweigerern benachteiligt werden (Lockdown, Maskenpflicht am Arbeitsplatz, usw.). In Betrieben und Einrichtungen, wo repetitive Tests durchgeführt werden, kanndie Maskenpflicht ebenfalls aufgehoben werden.
Booster-Impfungen beschleunigen
Es muss alles unternommen werden, um die Verabreichung der dritten Dosis zu beschleunigen. Die FDP begrüsst darum, dass der Bund bereit ist, die Armee einzusetzen. So geht keine wertvolle Zeit verloren. Im Hinblick auf den künftigen Impfbedarf (Impfstoff gegen neue Varianten, Booster) ist es nun wichtig, darauf vorbereitet zu sein, die Impfkapazität in kurzer Zeit auf das Maximum zu erhöhen. Derzeit ist dies die schnellste und wirksamste Lösung, um die Situation zu verbessern, und zwar weit mehr als eine Impfpflicht. Die Diskussion über eine Impfpflicht lenkt von anderen dringend notwendigen Massnahmen ab
Kostenlose Tests sind kein Weg aus der Krise
Die FDP lehnt die kostenlosen Tests zur Erlangung des Covid-Zertifikats kategorisch ab. Sie bieten nicht nur keinen Ausweg aus der Krise, sondern sie kosten auch zwischen 40 und 50 Millionen pro Woche. Ressourcen, die viel effektiver zur Unterstützung von Impfungen eingesetzt werden könnten. Die kostenlosen Tests bleiben kontraproduktiv, da sie unverantwortliches Verhalten belohnen. Die Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen, ist eine persönliche Entscheidung. Die daraus entstehenden Kosten sollten nicht auf die Allgemeinheit abgewälzt werden. Zur Erinnerung: Die Tests für symptomatische Personen, für Kinder und für Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, sind bereits kostenlos. Die von der Mehrheit des Parlaments unterstützten kostenlosen Tests erfüllen keine Funktion von öffentlichem Interesse im Kampf gegen die Pandemie.
FDP.Die Liberalen. Gemeinsam weiterkommen.