Momentan ist die Erwerbstätigkeit beider Eltern gegenüber dem Einverdienermodell wegen der Fremdbetreuungskosten und der Progression finanziell unattraktiv. Die scharfe Progression bei der Bundessteuer frisst das Zusatzeinkommen wieder auf. Die heutige Abzugsfähigkeit von maximal 10‘100 Franken pro Kind und Jahr deckt die effektiven Kosten nicht ausreichend. Dies setzt negative Arbeitsanreize für den Zweitverdiener und zementiert das alte Rollenmodell weiter. Auch der Fachkräftemangel wird verschärft. Eine Erhöhung auf 25‘000 Franken ist darum lange überfällig. Die Rechnung lohnt sich: Jeder für KITAs investierte Franken schafft über höhere Kaufkraft, Steuereinnahmen und Sozialversicherungsbeiträge einen Nutzen von 3 bis 4 Franken und senkt das Armutsrisiko im Falle einer Scheidung. Heute hat der Nationalrat endlich für Tatsachen gesorgt und der FDP-Forderung deutlich zugestimmt.
Ja zu positiven Arbeitsanreizen, Ja zur Wahlfreiheit, Nein zu Ideen mit der Giesskanne
Der Nationalrat hat im Rahmen der Vorlage auch über weitere Anträge diskutiert. Die FDP lehnte jenen zur Einschränkung der Abzugsfähigkeit auf institutionelle Angebote ab, weil es den Eltern überlassen werden sollte, welche Angebote der Drittbetreuung sie in Anspruch nehmen wollen. Die Erhöhung des Kinderabzugs für die Eigenbetreuung hat die FDP ebenfalls nicht unterstützt. Leider hat der Nationalrat jedoch eine sozialpolitische Forderung nach dem Giesskannenprinzip beschlossen. Zu dieser Massnahme, welche die Schweiz mindestens 350 Millionen kosten würde, fand weder eine Konsultation noch eine echte Diskussion statt. Der Ständerat muss dies eingehend prüfen und allenfalls korrigieren. Das Gesetz soll schlank bleiben, immer auf das Ziel ausgerichtet, positive Arbeitsanreize zu schaffen.
FDP.Die Liberalen. Gemeinsam weiterkommen.