Annemarie Huber-Hotz trat 1978 in die Bundesverwaltung ein und führte ab 1981 das Sekretariat des Ständerats. Zudem leitete sie ab 1989 den wissenschaftlichen Dienst der Bundesversammlung, bevor sie 1992 Generalsekretärin der Bundesversammlung wurde. 1999 wählte die Bundesversammlung dann mit Annemarie Huber-Hotz erstmals eine Frau in den Posten des Bundeskanzlers. Unter ihrer Leitung wurde die Bundeskanzlei im Jahr 2000 reorganisiert und in vier Führungsbereiche (Bundesrat, Planung/Strategie, Information/Kommunikation und Interne Dienste) unterteilt.
Als Bundeskanzlerin stellte Annemarie Huber-Hotz die Bundeskanzlei gezielt auf die digitale Zukunft ein: In ihrer Amtszeit wurde intensiv an der Informatisierung der Bundeskanzlei gearbeitet und am Aufbau eines elektronischen Amtsschalter (www.ch.ch) gearbeitet. Gleichzeitig wurden die Rechtsgrundlagen für Pilotprojekte zu "vote électronique" geschaffen. Anfangs 2007 kündete Annemarie Huber-Hotz ihren Verzicht auf eine dritte Amtszeit an und trat Ende Jahr zurück. Mit ihrer Weitsicht, einer klaren Vision und ihrem Willen zum Fortschritt war Annemarie Huber-Hotz eine herausragende Bundeskanzlerin. Ihre lösungsorientierte und menschliche Art wurde parteiübergreifend sehr geschätzt.
Dem Gemeinsinn zeitlebens tief verbunden
Auch nach ihrer Zeit an der Spitze der Bundeskanzlei blieb Annemarie Huber-Hotz den freisinnigen Werten stark verpflichtet: Als Präsidentin der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (2007 bis 2011) amtete Annemarie Huber-Hotz als höchste Hüterin des Rütli und wachte über verschiedenste Projekte zur Stärkung der Freiheit und des Gemeinsinns in der Schweiz. Eine ganz besondere Herzensangelegenheit war ihr das Engagement für das Schweizerische Rote Kreuz, deren Präsidentin Annemarie Huber-Hotz von 2011 bis Mitte dieses Jahres war. Sie setzte sich entschieden für schwächere und notleidende Menschen ein – in der Schweiz wie im Ausland.
Mit Annemarie Huber-Hotz verliert die Schweiz eine herausragende Persönlichkeit, die die schweizerischen Werte Freiheit, Gemeinsinn und Fortschritt zeitlebens in ihrer Person und ihrem Schaffen verkörperte. Die FDP wird sich stets mit grossem Respekt und tiefer Dankbarkeit an Annemarie Huber-Hotz erinnern. Wir kondolieren ihrer Familie und den Angehörigen von Herzen und wünscht ihnen in diesem traurigen Moment viel Kraft.
FDP.Die Liberalen. Gemeinsam weiterkommen.