Nicht nur der Bundesrat, sondern auch der Schwyzer Regierungsrat hat seit Jahresbeginn zwei neue Mitglieder. Neben Xaver Schuler (SVP) trat auch der Freisinnige Damian Meier sein Amt an. Er beerbte Kaspar Michel, der nach zwölf Jahren in der Kantonsregierung zurückgetreten ist. Hinter Meier liegen intensive Monate. Im vergangenen Juni wurde er von der FDP Schwyz als Kandidat nominiert und erst sechs Monate später wurde er im zweiten Wahlgang von den Schwyzerinnen und Schwyzer zum neuen Regierungsrat gewählt. «Es war eine intensive Zeit», sagt Meier. «Insbesondere nach dem ersten Wahlgang war ich jedes Wochenende und an vielen Abenden im Einsatz. Ich war froh als es geschafft war und dankbar, dass ich auf die Unterstützung meiner Familie zählen durfte.»
Bewusster Verzicht auf Sicherheitsdepartement
Sein Engagement im Wahlkampf absolvierte er neben seiner Arbeit als Kommandant der Kantonspolizei Schwyz, die er seit über acht Jahren führt. Dieses Amt lag ihm besonders am Herzen und hat ihn stets herausgefordert, da er nie wusste, was einem am Morgen erwartet. «Die Polizeiwelt wird mir fehlen, aber die Nacht- und Pikettdienste vermisse ich sicher etwas weniger», erzählt Meier. Obwohl er seit 15 Jahren für die Polizei tätig war, übernahm Meier nicht das Sicherheitsdepartement, sondern das Innendepartement. Eine bewusste Entscheidung des neugewählten Regierungsrats: «Ich wollte nicht Vorgesetzter meines Nachfolgers werden, da bestand die Gefahr, dass ich zu stark ins operative Geschäft involviert worden wäre. Zudem ist ein thematischer Wechsel sinnvoll und ermöglicht neue Perspektiven.» Mit dem Departement des Innern verantwortet Meier unter anderem das Sozialwesen und ist auch zuständig für die Schwyzer Spitäler, die allerdings selbständig sind. Er wolle sich zuerst einen Überblick verschaffen und die Mitarbeitenden kennenlernen, so Meier.
Mehr FDP für die Schweiz
Dass sich der neue Regierungsrat in Zukunft mit Gesundheitspolitik befasst, ist für ihn nichts komplett Neues. Zwischen 1995 und 2008 sass Meier im Kantonsrat Luzern und bearbeitete unter anderem Gesundheitsthemen, zu welchen er als Sohn eines Chefarztes einen besonderen Bezug hat. Mit der Wahl in den Regierungsrat erfolgt für Meier gewissermassen die Rückkehr in die Politik, die ihn schon in der Jugend prägte. Aufgewachsen in einer CVP-Familie trat er bereits mit 14 Jahren der FDP bei. Seine Verbundenheit zum Freisinn ist dementsprechend stark: «Die FDP ist für mich mehr als eine Partei. Sie garantiert die Freiheit des Individuums, der Unternehmen und des Gewerbes. Das sind wichtige Werte und ich bin überzeugt, dass der Schweiz mehr FDP guttun würde.» Auch den Kanton Schwyz sieht Meier in einer gewissen Vorbildfunktion für andere Kantone. Schwyz sei ein Erfolgsmodell, an dem auch die FDP grossen Anteil habe. Die wirtschaftlichen und persönlichen Freiheiten hätten einen grossen Stellenwert, was zur heutigen starken Position des Kantons geführt habe.
Wider dem Klischee
Als jemand, der noch nicht sein ganzes Leben in Schwyz verbracht habe, sei sein Blick auf den Kanton ein anderer, meint Meier: «Den Schwyzerinnen und Schwyzern scheint manchmal gar nicht bewusst, dass sie hier in einem kleinen Paradies leben.» Auch das Klischee, dass die Bevölkerung Schwyz wenig offen sei, erachtet Meier als falsch: «Dass sie jemanden, der erst seit neun Jahren im Kanton lebt, in die Regierung gewählt haben, bezeugt die Offenheit der Schwyzerinnen und Schwyzer.» Dieses Vertrauen der Bevölkerung will Meier nun als Regierungsrat nutzen, um die Stärken von Schwyz zu bewahren und den komplexen Herausforderungen in der Sozial- und Gesundheitspolitik zu begegnen. Seine Ausdauer hat er schliesslich bereits im mehrmonatigen Wahlkampf unter Beweis gestellt.
Marco Wölfli