Geht es einzig um die Frage, ob man Militärdienst leisten soll, oder wollen wir den Dienst an unserem Land weiter fassen? Aktuelle Zahlen zeigen, dass ein Drittel aller Jugendlichen (Männer und Frauen zusammengenommen) Militärdienst leistet. Die Schlussfolgerung, dass zwei Drittel nichts für ihr Land tun, liegt nahe, stimmt aber nicht. Die Schweiz basiert auf dem Milizgedanken und diejenigen, die keinen Militärdienst leisten, engagieren sich in anderen Bereichen wie zum Beispiel in der freiwilligen Feuerwehr oder der Lokalpolitik.
Neue Herausforderungen und traditionelle Risiken
Bisher wurden Reformen der Wehrpflicht nur mit Fokus auf die Armee diskutiert. Dabei wäre es wichtig, bei Neuerungen auch andere Perspektiven und Bedürfnisse einzubeziehen. Dabei müssen neue Risiken berücksichtigt werden, die auch eine Anpassung der Verteidigungsfähigkeit der Bevölkerung erfordern. Der Krieg in der Ukraine zeigt leider auch, dass es traditionelle Methoden weiterhin braucht und die Existenz eines Volkes davon abhängen kann, ob es sich mobilisieren und verteidigen kann. Wenn es um Reformen der Dienstpflicht geht, spielen insbesondere die Frauen eine zentrale Rolle. Soll die Integration der Frauen gelingen, braucht es Anpassungen bei Uniformen, Infrastruktur und Organisation, da auch die Vereinbarkeit von Dienst und Familienleben möglich sein soll – für Männer und Frauen.
Meinungen und Voten der Initianten von der FDP:
Seit fast drei Jahren löst eine Krise die nächste Krise ab. Wir erleben eine grosse Solidarität untereinander, aber auch von den Personen, die uns unterstützen, wenn wir Hilfe benötigen. Es sollte für jede Person in unserem Land eine Selbstverständlichkeit sein, sich für die Gesellschaft zu engagieren und dort zu helfen, wo die Bevölkerung Bedarf hat. Maja Riniker, Nationalrätin AG
Unter der Kuppel des Bundeshauses steht «Einer für alle, alle für einen». Dieses Motto prägt unsere Kultur und unser Handeln seit der Gründung des Bundesstaates. Dazu gehört auch der Milizgedanke, der unsere Gesellschaft verbindet. Frauen und Männer in einem Bürgerdienst für Sicherheit und Freiheit – darum geht es bei dieser Initiative. Rocco Cattaneo, Nationalrat TI
Zahlreiche Menschen engagieren sich in unserem Land, der lebendige Milizgedanke ist eine Stärke der Schweiz. Individuelles Engagement ist selbstverständlich wichtig, aber manchmal braucht es auch gemeinsame Anstrengungen, um die Herausforderungen eines Landes zu bewältigen. Ich sehe den Bürgerdienst auch als Chance, wenn es darum geht die Militärdienstpflicht auf Frauen auszuweiten. Die Armee braucht Mittel und Unterstützung, um diesen Wandel zu vollziehen. Johanna Gapany, Ständerätin FR
Diese Voten sollen zeigen, dass die Service Citoyen-Initiative mehr ist als eine blosse Reform, sondern ein Versprechen an künftige Generationen. Sie ist die Garantie, dass die Bürgerpflicht künftig nicht nur von einem Drittel der Bevölkerung, sondern von einer grossen Mehrheit mit Stolz wahrgenommen wird.
Johanna Gapany, Ständerätin FR
Maja Riniker, Nationalrätin AG
Rocco Cattaneo, Nationalrat TI
Die Service Citoyen-Initiative fordert, dass jede und jeder einmal im Leben einen Einsatz zugunsten von Gesellschaft und Umwelt leistet – sei es Militärdienst, Zivildienst, Zivilschutz, oder ein anderes Milizengagement. Dazu werden Zivildienst und soziales Engagement dem Militärdienst gleichgestellt. Die Initiative wird von verschiedenen FDP-Exponenten und FDP-Sektionen unterstützt. Wenn die Initiative zustande kommt, wird die FDP Schweiz eine Parole fassen.
