Sehr enttäuschendes Infoforum

Sehr enttäuschendes Infoforum

Am letzten Infoforum der Gemeinde Suhr vom 14. Februar standen interessante Themen auf der Liste. Die Besucherzahl war denn auch dementsprechend erfreulich hoch.

 

 

 

Bei den Kantonsstrassen, mit der neuen Ausgangslage ohne das Tram mitten im Dorf, wird es wohl noch einiges zu reden geben. Für Suhr geht es um eine optimale Lösung, so dass der motorisierte Verkehr läuft und nicht steht, gleichzeitig aber nicht zu attraktiv wird um eine Ostumfahrung in weite Ferne rücken zulassen. Zudem muss die Situation für die nicht motorisierten Teilnehmer verbessert und das Gebiet am Bahnhof optimal einbezogen werden. Wahrlich keine leichte Aufgabe, vor allem wenn man bedenkt, dass die Federführung beim Kanton liegt.

 

Beim Thema Schulraumplanung liegt es vor allem in Suhrer Hand wie und was umgesetzt wird. Und da bahnt sich bereits das nächste Debakel an, anders kann man dies leider nicht sagen. Einmal mehr haben es die verantwortlichen Zukunft Suhr-Exponenten versäumt, überhaupt nur eine einzige klare Aussage zu machen. Bei diesem Thema haben es sage und schreibe drei Personen fertig gebracht, viel um den heissen Brei herum zu reden und absolut nichts Konkretes auszusagen. Weder Schulpflegepräsident Heiner Kilchsperger noch Gemeinderat Jürg Hertig zeigten auf, was an der nächsten Gemeindeversammlung auf den Stimmbürger zukommt. Wie ernst man es mit offener Kommunikation meint, zeigt die Antwort von Jürg Hertig. Erst am 2. Mai will man über die Traktanden der Gemeindeversammlung diskutieren, dies dafür ausführlich. Da liegt leider der Schluss nahe, dass Jürg Hertig nach seinen sehr vielen Abstimmungsniederlagen immer noch nichts dazu gelernt hat. Oder, und das wäre noch viel schlimmer, das ganze hat System. Die Informationen werden möglichst unter dem Deckel gehalten und es wird eine Verwedelungs- und kommunikative Beschönigungspolitik betrieben.

 

Ich weiss, nach diesen Worten wird mir wieder Polemik vorgeworfen. Irgendetwas kann aber überhaupt nicht mehr stimmen, wenn nach einem Infoforum sich sogar die Exponenten von Zukunft Suhr massiv übereinander aufregen.

 

Auch die Aussage von Gemeinderat Marco Genoni, dass am Infoforum vom 2. Mai ausführlich über das neu erarbeitete Leitbild der Gemeinde Suhr informiert und diskutiert werden soll, passt ins Informationschaos. Ja was gilt nun, geht es ausführlich um das Leitbild oder die Schulraumplanung oder mutet man den Besuchern eine vier- bis fünfstündige Veranstaltung zu.

 

Ausserdem, und dies sei von FDP-Seite klar gesagt, wir verstehen die Funktion eines Informationsforum anders. Wir gehen davon aus, dass die ursprüngliche Idee des Forums immer noch gilt. Die Behörden sollen anstehende Probleme und Projekte aufzeigen, sich mit der Bevölkerung austauschen, den Puls von Suhrerinnen und Suhrern spüren und dann die Projekte oder Traktanden der Gemeindeversammlung unter Berücksichtigung der Rückmeldungen sinnvoll aufgleisen. Ein gutes Beispiel war das komplexe Thema TBS-Verselbständigung. Über ein Jahr wurde gut und intensiv mit der Bevölkerung kommuniziert.

 

Fakt ist, dass die Gemeindetraktanden weit vor dem 2. Mai pfannenfertig aufbereitet werden müssen. Ein Anlass am 2. Mai kann nur noch dazu dienen, der Bevölkerung zu sagen was Sache ist, wie sie gefälligst abzustimmen habe. So gefährdet man auch wirklich gute und sinnvolle Traktanden.

 

Bereits einen Tag nach dem Forum ist aber die Notbremse gezogen worden, denn via Mail flatterte eine Einladung für zwei ausserordentliche Veranstaltungen ins Haus der Parteipräsidenten. Leider wurde auch in dieser Einladung wieder versucht, das sich anbahnende Debakel schön zu reden. Die FDP verlangt endlich eine klarere Kommunikation. Wenn es um Millionen geht, wollen wir das sachlich klar dargelegt erhalten und nicht versteckt, klausuliert und beschönigt. Wenn es um Tagestrukturen geht, müssen die Fakten auf den Tisch und nicht im Schrank eingeschlossen werden. Wenn es um eine Liegenschaftsstrategie geht, wollen wir Steuerzahler die Überlegungen wissen und uns eine Meinung bilden können und dies nicht erst wenn die Bevölkerung Druck macht.

 

Die FDP wird weiterhin Probleme kritisch ansprechen. Wir werden aber auch mithelfen gute Lösungen zu finden und wir wissen auch, dass dies oft Geld kostet. Ohne klare Fakten funktioniert eine Zusammenarbeit aber nicht.  (18.2.11, Urs Zimmermann)