In den fünf Tagen unserer Reise haben wir über 30 Schweizer Unternehmer getroffen, die in der Elfenbeinküste erfolgreich Fuss gefasst haben. Unter ihnen waren Vertreter von Barry Callebaut, dem grössten Hersteller von Kakao oder von Nestlé. Ein weiterer Besuch führte uns zur Firma „Swiss Tropical Fruit“ von Johann Dähler. Er erzählte uns, wie er aus dem Nichts ein eigentliches Ananas-Imperium aufbaute, wie er danach während den politischen Unruhen alles verlor und mit der Hilfe von Schweizer Investoren seine Firma wieder aufgebaut hat. Besonders aufschlussreich waren auch die Gespräche mit Parlamentariern aus der Elfenbeinküste und Diplomaten anderer Länder. Das Gespräch mit dem Südafrikanischen Botschafter blieb mir besonders in Erinnerung. Er meinte nüchtern: „Die Europäer müssen lernen, dass sie ihren Lifestyle nicht nach Afrika bringen können.“ Damit meinte er, dass die Afrikaner andere Infrastrukturen, Arbeitsleistungen und Qualität wollen. Ich teile seine Auffassung, bin aber überzeugt, dass wir vor allem in Bildung investieren müssen, damit die afrikanischen Länder ihrer Jugend eine Perspektive bieten können.
Politisches Management unter Druck
Bei unseren Gesprächen mit ivorischen Parlamentsmitgliedern mussten wir feststellen, dass es mit den Kenntnissen über unser Land nicht zum Besten steht. Mehrere Amtskollegen wussten nämlich nicht, dass die Schweiz nicht Mitglied der Europäischen Union ist. Das ist deshalb von Bedeutung, weil die 15 Staaten der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft derzeit mit der EU über diverse Abkommen verhandeln. Gemeinsam wollen diese Länder dazu beitragen, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit Westafrika Stabilität verleiht. Dabei sollen gleiches Recht und juristische Verlässlichkeit den Grundstein bilden.
Grosses Potenzial
Die zahlreichen Gespräche haben mir gezeigt, dass in Afrika im Allgemeinen und in der Elfenbeinküste im Speziellen ein grosses wirtschaftliches Potential schlummert. Ich bin überzeugt, dass die Schweiz mit unserem Know-how und unseren Erfahrungen viel zu einer besseren Zukunft der Elfenbeinküste beitragen könnte, insbesondere wenn wir Bildungsprojekte unterstützen. Nur wenn im eigenen Land die Perspektiven geschaffen sind, kann sich ein Mensch entfalten. Alles andere zwingt die Menschen vor Ort ihr Land zu verlassen, um anderswo ihr Glück zu finden.
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