Konsequent sein gilt nicht mehr. Der Beweis dafür ist, dass beispielsweise Parfümerien und Geschäfte, die Mobiltelefone verkaufen, geöffnet bleiben, aber Buchhandlungen und Juweliere geschlossen sind. Oder die geschlossenen Restaurants, die Schutzmassnahmen ergriffen haben, während es immer noch möglich ist, an Skiliften oder vor Supermärkten Schlange zu stehen, die zwar Duschvorhänge verkaufen dürfen, aber keine Plastikboxen!
Informationen sind bruchstückhaft oder sogar verworren und widersprüchlich.
Vor nicht allzu langer Zeit schien es, als gäbe es eine gläserne Decke von 4500 neuen Infizierten pro Tag. Heute liegt der Durchschnitt eher bei 2400. Die Reproduktionsraten, die nach Weihnachten eigentlich explodieren sollten, liegen jetzt in vielen Kantonen unter 1. Auch die Inzidenzen sind rückläufig. Die Zahl der neuen Krankenhauseinweisungen, die Anfang Januar noch bei rund 120 pro Tag lag, liegt jetzt unter 40. Und die Auslastung der Intensivbetten, die früher bei über 80 Prozent lag, wird gar nicht mehr gemeldet, da sie kein Problem mehr zu sein scheint.
Und was ist mit den Problemen beim Impfen, dessen Langsamkeit, der mangelnden Vorbereitung durch die Kantone und der Weigerung der öffentlichen Hand, einen Teil davon dem privaten Sektor zu überlassen?
Die im Dezember ergriffenen Massnahmen schienen wirkungsvoll zu sein. Warum sollten wir also einen Teil der Wirtschaft lahmlegen, wenn die Mutationen zwar ansteckender, aber nicht gefährlicher zu sein scheinen? Oder - wenn das nicht der Fall ist und die Varianten zum Beispiel gegen Impfstoffe resistent oder gefährlicher sind? Warum sagen wir das nicht, damit wir wieder in völliger Freiheit und Verantwortung die Entscheidungen der Regierungen - seien sie föderal oder kantonal - akzeptieren und umsetzen können.