Ecopop & Co: Der offene Geist der Schweiz verfliegt...

 

von Walter Müller, Nationalrat

20140608

Was ist los mit unserer Schweiz? Weshalb häufen sich in einem der wohlhabendsten Länder der Welt extreme Initiativen?

 

 

Initiativen zum Stopp der Masseneinwanderung und Überbevölkerung, Initiativen zu Gewässerschutz, Landschaftsschutz, Mindestlohn, bedingungslosem Grundlohn, Erbschaftssteuern. Verbote für alles Mögliche und Unmögliche, was fremd ist oder zumindest fremd tönt. Die Steigerung der extremen Initiativen finden wir in den Durchsetzungs- und Nötigungsinitiativen, ob angedroht oder real eingereicht, spielt kaum eine Rolle.

 

Einige dieser Initiativen tragen sehr wohl berechtigte Anliegen und Sorgen um die Zukunft von Land und Volk in sich. Sie finden den notwendigen Nährboden nur, wenn die Politik wichtige Fragen vernachlässigt. Und das hat sie auch!

 

Woraus besteht dieser Nährboden? Es sind der Egoismus, das Extreme, das Kompromisslose oder zusammengefasst das völlig Unschweizerische dieser Initiativen. Der offene Geist, der unser Land stark und wohlhabend gemacht hat, verfliegt zurzeit schneller als wir ihn aufzuhalten vermögen.

 

Wer hat warum diesen Geist der Abkapselung, des Bewahrens, der Intoleranz gesät und will jetzt die Ernte nicht annehmen? Man(n) schleicht sich aus dem Parlament davon und überlässt die stark verunkrautete Ernte denjenigen, die für eine weltoffene, souveräne und wirtschaftlich starke Schweiz kämpfen.

 

Erinnern wir uns: Unser Land mit seiner Offenheit, der liberalen Grundhaltung, neutral und souverän, hat den Boden für die erfolgreichen Menschen in unserem Land bereitet hat. Dieser Erfolg ist das Produkt der Frauen und Männer in allen Positionen und Bereichen. Der Staat kann nur die Voraussetzungen dafür schaffen und genau an diesen guten Voraussetzungen wird derzeit tüchtig gesät mit diesen extremen Initiativen wie der Ecopop-Initiative.

 

Letztlich müssten mit Initiative sogar die Heiraten mit ausländischen Partnerinnen oder Partnern begrenzt und die Rückwanderung von ausgewanderten Schweizerinnen und Schweizern beschränkt werden. Einfach absurd! Der Trend zu immer extremeren Initiativen ist deutlich. Auch wenn wir – sprich das Volk – die meisten letztlich noch erfolgreich bekämpfen, so kosten sie dennoch viel Kraft. Kraft, die wir besser in die Zukunft unseres Landes investieren könnten.