Wir alle haben ein schwieriges Jahr hinter uns. Die Tourismusbranche hat in den letzten Monaten dennoch überdurchschnittlich stark gelitten. Die Wintersaison war und ist für viele Akteure in den Skigebieten ein Licht am Ende des Tunnels. Sie bot und bietet ihnen Perspektiven. Das ist der Grund, wieso die Branche schon früh im Herbst an einer Winter-Strategie gearbeitet hat. Die guten Erfahrungen aus den Sommermonaten dienten als gute Basis dafür. Die ersten, hochgelegenen Skigebiete konnten schon im November eröffnen. Einige Mängel wurden erkannt, was bei einer neuen, ausserordentlichen Situation verständlich ist. Das zeigt ganz deutlich, dass sie ihre Verantwortung wahrnehmen und auch umsetzen, dies vor allem zum Schutz ihrer Kunden. Sie haben ihre Aufgaben gemacht.
Im Rahmen der Revision des Covid-Gesetzes haben wir am Dienstag auf Antrag der FDP entschieden, dass der Bundesrat bei seinen Befugnissen «sich an den Grundsätzen der Wirksamkeit und der Verhältnismässigkeit orientiert». Das soll nun auch für die Tourismusbranche gelten! Es gibt keinen Grund, wieso die Skigebiete nun anders behandelt sein sollten. Sie sollen den gleichen Regelungen unterliegen wie entsprechende Branchen, beispielsweise die Gastronomie, die Hotellerie oder den öV anderswo im Land. Sie sollen gleichbehandelt werden ob in der Stadt, im Tal oder in den Bergen.
Skigebiete und Kunden werden selbstverständlich ihren Beitrag leisten müssen und wir sind sicher, dass sie das auch eigenverantwortlich tun werden. Die Tourismusbetriebe müssen sicherstellen, dass die Schutzkonzepte ausnahmslos eingehalten werden. Das haben viele bereits bewiesen, indem sie zum Beispiel Personal organisieren für die Kontrolle beim Anstehen an den Skiliften oder indem sie die Transportkapazitäten in Seilbahnen eingeschränkt haben. Das ist übrigens auch in ihrem Interesse: Sie wissen ja, dass sie im Scheinwerferlicht stehen. Und die Kunden müssen sich eigenverantwortlich verhalten und den Regeln strikt folgen. Unter diesen Umständen kann man auf willkürliche Kapazitätsgrenzen für Skigebiete, die notabene auch kaum umsetzbar bzw. kontrollierbar sind, verzichten. Werden die wirksamen Schutzkonzepte umgesetzt, dann erübrigt sich eine starre Grenze.
Schliesslich geht es nicht nur um den Tourismussektor, sondern auch um die Menschen. Der Lockdown im Frühling war keine einfache Zeit für viele Bürgerinnen und Bürger. Dann sind in den letzten Wochen erneut zum Teil drastische Restriktionen aufgrund der 2. Welle verhängt worden. Die Stimmung in der Bevölkerung hat daran gelitten und wird weiterhin nicht gut sein. Umso wichtiger ist es, dass die Festtage und die Wintersportsaison so weit möglich und trotz der aussergewöhnlichen Umstände einigermassen normal verlaufen können und die Menschen sich auf ihre Ferien oder ihren Aufenthalt in der abwechslungsreichen Bergwelt freuen können.