Die Leistungen der jungen Schweizer Berufsleute an den WorldSkills zeigen, wie enorm wichtig das duale Bildungssystem ist. Es ist ein Erfolgsmodell, das weiter zu fördern ist. Diejenigen, die das duale Berufsbildungssystem als Auslaufmodell bezeichnen und einen höheren Akademisierungsgrad in unserem Land fordern, sollten ihren Blick auf Länder wie Frankreich oder Finnland richten. Diese Staaten weisen eine drei- bis viermal höhere Maturitätsquote als die Schweiz auf, beklagen aber eine permanente Jugendarbeitslosigkeit um die 20 Prozent. Zum Vergleich: In der Schweiz lag im Juli 2011 die Arbeitslosenquote der 15-24-Jährigen bei 2,7 Prozent.
Handwerkliche Berufe sind attraktiv – nur wissen es zu wenige. Für die Berufsleute von morgen müssen wir deshalb alles daran setzen, die attraktiven Berufslehren im handwerklich-/gewerblichen Sektor bekannter zu machen. Das Ungleichgewicht bei der finanziellen Unterstützung der Berufsbildung im Vergleich zum akademischen Weg gehört korrigiert. Die Politik muss mit Informationskampagnen und Aufklärung für eine Aufwertung der Berufslehre sorgen und deren Vorteile in der Bevölkerung kommunizieren. Die Wirtschaft wiederum sollte die Zusammenarbeit mit den Volksschulen intensivieren; die Jugendlichen am Ort und zum Zeitpunkt abholen, wo sie ihre beruflichen Weichen stellen. Das Marketing für die Berufsbildung braucht professionelle Strukturen und Massnahmen.