Das Schweizerische Arbeitsschutzrecht verkörpert noch immer den Geist der Industriegesetzgebung aus dem letzten Jahrhundert und wird den Realitäten in der modernen Arbeitswelt nicht mehr gerecht. Hier wird die Studie in ihrer Auslegeordnung wohl nur zur Erkenntnis gelangen können, dass sich mit der Entwicklung der Wissensarbeit und der Einführung von neuen Technologien arbeitsorganisatorisch grundlegende Veränderungen ergeben haben. Erwerbs- und Familienarbeit wollen neu aufgeteilt werden, wodurch sich neue Bedürfnisse an die Flexibilität der Führungs- und Arbeitsformen ergeben, bei denen nicht mehr nur die blosse Anwesenheit, sondern vermehrt die eigenverantwortliche Zielerreichung im Vordergrund stehen sollte. Eine zeitgemässe Gesetzgebung, welche eine solche Arbeitsgestaltung zulassen würde, wird seit Jahren von Gewerkschaften bekämpft und politisch ausgerechnet von den Kreisen, die zu Recht die Forderung nach der besseren Integration von Frauen in die Arbeitswelt und nach Patchwork-Modellen stellen.
Es geht hier um Macht, um Geld und um eine Ideologie, die mit der Realität des gesellschaftlichen Wandels nicht mehr kongruent ist. Bedenklich erscheint auch, dass das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO in dieser Frage nicht mutiger auftritt. Vielleicht aber werden ja die Erkenntnisse dieser Studie die heute vernebelten Geister erhellen.