Eine der wichtigsten Herausforderungen unseres Landes liegt in der Sicherung der Altersvorsorge. Sinkende Geburtenraten und eine steigende Lebenserwartung stellen die nachhaltige Finanzierung der AHV infrage. Kommen diese Reformen nicht in Kürze voran, wird die junge Generation die entstehenden Rentenlöcher noch stärker schultern müssen.
Mit der Forderung nach einer 13. AHV-Rente verkennt Linksgrün den Ernst der Lage vollends. Lieber setzt man auf ideologische Maximalforderungen. Geschröpft würden die Jungen und einmal mehr der Mittelstand.
Die Finanzen der AHV sind ab 2030 in den roten Zahlen und die Lage verschlimmert sich stetig. Schon bald wird das Verhältnis von Erwerbstätigen zu Rentnern 2:1 liegen. Die Lebenserwartung ist von 68 Jahren (1950) auf 84 Jahre (2020) gestiegen.
Diese demografische Tatsache ist an sich erfreulich, zeigt den akuten Handlungsbedarf aber deutlich: Es gilt, die Finanzierung unserer Renten zu sichern und auch für kommende Generationen zu erhalten. Vor diesem Hintergrund ist die Forderung nach einer 13. Rente per Giesskanne schlichte Realitätsverweigerung.
13. AHV-Rente auf dem Buckel der Jungen
Generationengerechtigkeit ist die Basis für das Funktionieren unserer Gesellschaft. Die Jungen finanzieren die AHV-Renten im Umlageverfahren, die Betagten helfen mit, indem sie Sorge tragen zu den Ressourcen. Mit einer 13. Rente würden zukünftigen Renten akut gefährdet.
Schon mit dem heutigen System sind die AHV-Renten nur noch bis 2030 gesichert, danach übersteigen die jährlichen Ausgaben die Einnahmen. Bei Annahme der Initiative würde die AHV-Kasse innert Kürze geleert und den kommenden Generationen ein riesiger Schuldenberg hinterlassen. Das ist ungerecht und gefährdet den sozialen Frieden.
13. AHV-Rente auf dem Buckel des Mittelstands
Wenn die AHV-Ausgaben durch einen Rentenausbau zusätzlich erhöht werden, sind wir alle zusammen die Leidtragenden. Allein über die Mehrwertsteuer (MWST) zahlt eine Familie mit durchschnittlichem Einkommen heute mehr als 700 Franken an die AHV. Eine 13. AHV-Rente würde eine erneute Erhöhung der MWST bedeuten.
Die Belastung der gleichen Familie würde ab 2026 entsprechend um 500 auf 1'200 Franken steigen. Auch durch die Finanzierung mittels höherer Lohnbeiträge würde der Mittelstand weiter belastet: also die arbeitende Bevölkerung, der Büezer, die Gewerbebetreibenden und die Unternehmerin. Die höheren Lohnbeiträge treffen also den Mittelstand hart, einmal mehr!
Nachhaltige Lösung zur Sicherung der Altersvorsorge
Auch ohne die Zusatzrente besteht akuter Handlungsbedarf. Denn ohne Erhöhung des Rentenalters gibt es einen weiteren Zwang, mehr in die AHV einzuzahlen. Gemäss Bund fehlen der AHV 1,7 %-Punkte Lohnabgaben.
Für eine Person mit 70'000 Franken Einkommen bedeutet das über die Jahre ein Kaufkraftverlust von 100'000 Franken! Die Frage ist also: Ein Jahr länger arbeiten oder 100'000 Franken weniger Kaufkraft? Deshalb gilt es, für die FDP-Renteninitiative ein überzeugtes JA einzulegen.
Veröffentlicht auf nau.ch 21. Februar 2024