Aufgrund demografischer Veränderungen und der steigenden Lebenserwartung erwartet die AHV Jahr für Jahr grössere Finanzierungslücken. Die zahlenmässig grösste Generation – die Babyboomer-Generation – geht in Rente und lebt auch länger als vergangene Generationen. So wächst die Generation ab 65 Jahren bis 2033 um rund eine halbe Million Personen an. In Folge werden im Jahr 2030 noch 2,6 Erwerbstätige die Rente einer Person finanzieren. Bei der Einführung der AHV im Jahr 1948 waren es 6,4 Erwerbstätige pro Rentenbezüger. Kurzum: Ohne strukturelle Massnahmen sind die AHV-Renten künftiger Generationen in Gefahr.
Die Renteninitiative sichert die AHV langfristig, indem das Rentenalter in einem ersten Schritt bis 2033 auf 66 erhöht und anschliessend mit der Lebenserwartung verknüpft wird. So wird das Rentenalter entpolitisiert und die Renten bleiben auch in Zukunft gesichert. Das Anliegen ist moderat, besonders im internationalen Kontext. Dänemark, Estland, Italien, Niederlande, Finnland, Portugal, Australien, Belgien, Deutschland und England und weitere Staaten haben Mechanismen beschlossen, die zu Rentenalter 67 oder höher führen. Das kann im Fall von Dänemark bis zu Rentenater 74 gehen.
Mehr Generationenfairness
Die Renteninitiative überzeugt, weil sie Fairness für künftige Generationen schafft, denen heute das Stimmrecht fehlt. Dank der Renteninitiative bleibt der Generationenvertrag und die Solidarität zwischen Jung und Alt gewahrt, Renten werden nicht gekürzt und Steuern oder Lohnabgaben nicht weiter erhöht. Die Initiative ist flexibel und ermöglicht weiterhin tiefere Rentenalter mit sozialpartnerschaftlichen Branchenlösungen (zum Beispiel in der Baubranche).
Mit einer Ablehnung der Renteninitiative riskieren wir tiefrote Zahlen in der AHV und damit einhergehend massive Steuererhöhungen und erhöhte Lohnabgaben. Nichtstun führt zum Bankrott der AHV und ungedeckten Schulden zu Lasten der kommenden Generationen.